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Kleingartenpolitische Gespräche im Landtag

Hohe Nachfrage nach Parzellen führt in vielen Vereinen zu Wartelisten

Nachdem im Jahr 2020 Corona-bedingt das jährliche „Kleingartenpolitische Gespräch“ der Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe mit Landespolitikern pausieren musste, wurde der gemeinsame Dialog nun wieder aufgenommen. Die Zusammenkünfte mit den Fraktionen von CDU, FDP und SPD haben bereits stattgefunden. Aus terminlichen Gründen folgt der Austausch mit Bündnis 90/Die Grünen zu einem späteren Zeitpunkt.
Gesprächspartner der Politik waren die Landtagsabgeordneten Bianca Winkelmann (CDU), Markus Dieckhoff (FDP), und René Schneider (SPD). Seitens des Landesverbandes Rheinland nahmen der Vorsitzende Friedhelm Doll, der Stellvertretende Vorsitzende Michael Franssen sowie Geschäftsführer Ralf Krücken teil. Der Landesverband Westfalen und Lippe wurde durch den Vorsitzenden Wilhelm Spieß und den stellvertretenden Vorsitzenden Rolf Rosendahl vertreten.
Nach einer kurzen Vorstellrunde, da es auf beiden Seiten neue Teilnehmer gab, wurden mit allen Fraktionen dieselben Themenschwerpunkte erörtert. Unter der Leitung von Bianca Winkelmann, Sprecherin im Landtagsausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, wurde die Frage besprochen, ob die Corona-Pandemie zu einer höheren Auslastung der Gartenanlagen geführt hat. Dabei wurde deutlich, dass es auch schon vor Corona den Trend gab, Mitglied in einem Kleingartenverein zu werden. Das führt wiederum zu einer starken Nachfrage nach freien Gartenparzellen, und deshalb wird in vielen Vereinen eine Warteliste geführt. Es zieht immer mehr junge Familien mit Kindern in die Kleingärten, um dort eigenes Obst und Gemüse zu erzeugen. Angesichts dieser Entwicklung ist das Alter der Mitglieder im Mittel um zehn Jahre gesunken.
Die Bildungsarbeit wurde trotz der Einschränkungen der Pandemie fortgesetzt. Die Schulungen wurden auf Tagesseminare mit reduzierter Teilnehmerzahl umgestellt. So werden etwa die ehrenamtlichen Vorstände auf ihre Arbeit in den Vereinen und die Anforderungen im Vereinsmanagement vorbereitet. Eine gute Ausbildung ist wichtig, da sich immer mehr Kommunen aus personellen und finanziellen Gründen aus den Verwaltungsaufgaben zurückziehen.
Ein weiterer Gesprächspunkt waren die Leistungen der Gartenfreunde für die Kommunen. Die Kleingartenvereine bieten den Städten und Gemeinden einen großen Nutzen. Denn die ökologische Vielfalt in den Gärten trägt zum Arten- und Klimaschutz bei.
Auch die Integrationsarbeit, die in den Vereinen geleistet wird, sei nicht zu unterschätzen. Als Auftrag an die Politik wurde der Wunsch geäußert, Kleingartenanlagen als Ausgleichsflächen anzuerkennen. Beide Verbände bekräftigten die Forderung an die Politik, die Landesförderung als eigenständige finanzielle Förderung zu erhalten.
Am selben Tag wurden die Gespräche mit dem Abgeordneten René Schneider, Sprecher für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der SPD, sowie mit dem Referenten Christof Riegert fortgesetzt. Mit ihnen wurden dieselben Themen besprochen.
Abschließend sind sich alle Fraktionen und die Kleingärtnerverbände in dem Wunsch einig, diese konstruktiven Gespräche und die gute Zusammenarbeit auch zukünftig fortzuführen. Dieser Dialog war von großer Offenheit und gegenseitigem Vertrauen geprägt.

Rolf Rosendahl
stellvertretender Landesverbandsvorsitzender