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Bezirksverband Recklinghausen
der Kleingärtner e. V. 

Kgv. „Emscherbruch“

Riesiges Insektenhotel eingeweiht: Recklinghausen ist um eine Attraktion reicher

Bei der Einweihung: (v.l.)
Björn Wollersheim (Architekt),
Veronika Quiske (Vereinsvorsitzende), Jörg Schürmann (Schulleiter THG),
Marita Bergmaier (stellvertretende Bürgermeisterin), Rick Hirsch (Lehrer) sowie Sigrid und Hans-Jürgen Husmann (Fachberater Bezirksverband).

Endlich, nach vierjähriger Bau- und Planungsphase, ist es soweit gewesen: Ein beeindruckendes und fachmännisch durchdachtes Insekten- und Umweltobjekt in Recklinghausen konnte am 11. August feierlich eingeweiht werden.
Dieses einzigartige Bauwerk des Kgv. „Emscherbruch“ in Recklinghausen mit heimischen Wildpflanzen wurde mit fachkundiger Begleitung hergestellt. Die Finanzierung erfolgte allein aus Spendengeldern. Auch ein benachbartes Gymnasium, das THG in Recklinghausen, wurde eingebunden.
Die Vereinsvorsitzende Veronika Quiske hatte nun die am Projekt beteiligten Personen sowie die Förderer und den Recklinghäuser Bürgermeister eingeladen. Der Bürgermeister wurde von der stellvertretende Bürgermeisterin Marita Bergmaier vertreten. Sie betonte, dass sie schon sehr lange dieses beispielhafte Bauvorhaben begleite. Sie bedankte sich für die Einladung und betonte, dass sie von Anfang an hellauf begeistert gewesen sei.

Es ist geschafft: Vereinsfreunde, der Architekt Björn Wollersheim (4.v.l.), die Vereinsvorsitzende Veronika Quiske und ihr Mann bei der Einweihung.

Der Architekt Björn Wollersheim des Architektur- und Ingenieurbüros SSP hatte im Jahr 2019 der Vereinsvorsitzenden Veronika Quiske das Projekt und Baukonzept vorgestellt. Die Vereinsvorsitzende, der gesamte Vereinsvorstand und auch Ehemann Hubert Quiske waren sofort angetan von dieser Idee. Der an der Universität entstandene Entwurf des damaligen angehenden Architekten wurde nun vollendet.
Zur Umsetzung brauchte es Förderer, Unterstützer sowie „An- und Zupackende“. Die Liste ist lang. Auch der Bezirksverband Recklinghausen der Kleingärtner hatte sich, nach anfänglicher Skepsis des Vorsitzenden hinsichtlich der Einhaltung des Bundeskleingartengesetzes, mit einer Spende an diesem Projekt beteiligt. Die Vereinsmitglieder wurden regelmäßig über den Entwicklungsstand informiert. Es bedurfte vieler freiwilliger Arbeitsstunden, die nicht allein durch Gemeinschaftsstunden hätten abgedeckt werden können. Allein an Materialkosten kamen mehr als 6500 Euro zusammen.

So sieht das Insektenobjekt von vorn aus.

Das Insekten- und Umweltprojekt ist deshalb so einzigartig, weil es mehrere Komponenten miteinander vereinigt. Die zur Sonne ausgerichtete Insektenwand besteht aus 36 Kästen in den Maßen 40 mal 40 Zentimetern und wurde mit weit mehr als 10.000 Bruthülsen aus Bambus bestückt. Zwölf dieser Nistkästen haben Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums bestückt, nachdem der Zoologe, Geograph und Wildbienenfachmann Volker Fockenberg zuvor einen informativen Fachvortrag im Vereinsheim gehalten hatte. Der Schulleiter Jörg Schürmann und der Klassenlehrer Rick Hirsch vom THG hatten mit den Schülern die Veranstaltung besucht.
Weiter benötigte die Konstruktion ein raffiniertes Regenwasser-Management. Drei Hochbeete sind unterirdisch miteinander verbunden, um die Bewässerung der Bepflanzung sicherzustellen. Sie dienen als Speicher für ungefähr 2500 Liter Regenwasser.
Das begrünte Pultdach schützt die Niströhren vor Schlagregen. Unter dem Dach können Besucher das lebhafte Treiben der Insekten beobachten oder die Schönheit der Gartenanlage genießen. Die bienenfreundliche Bepflanzung in den Hochbeeten und um das Projekt herum wurde mit beschrifteten Infotafeln versehen. Eine originale Bergwerks-Lore dient zusätzlich als Sandarium für die sand- und bodenbrütende Insekten.

So sieht das neue Insektenobjekt
von der Seite aus. 

Ziel beim Umwelt- und Insektenobjekt ist es, Menschen für die Themen Umwelt, Wildbienen, Klimawandel, Biodiversität und so weiter zu sensibilisieren. Die gesamte Testfläche inmitten der Kleingartenanlage wird zudem weiterhin wissenschaftlich begleitet. So soll eine Fotodokumentation erstellt werden. Das Objekt soll als Vorlage und Versuchsprojekt für weitere Vorhaben und Institutionen dienen. Es sollen weitere zukunftsweisende Erkenntnisse gewonnen werden zum Beispiel über die Funktionsweise des Regenwasser-Managements, die Entwicklung der Wildbienenpopulation sowie die Pflanzenversorgung mit Regenwasser auf der Testfläche.
Der Kleingärtnerverein hat sich bei der bundesweiten Initiative zum Schutz von Wildbienen „Bee better Award “ beworben. Nach vorheriger Anmeldung werden für interessierte Besucher, Besuchsgruppen und Schulklassen kostenlose geführte Infoveranstaltungen angeboten.

Marita Bergmaier hinter einem Hochbeet: Die stellvertretende Bürgermeisterin ist ganz
begeistert von der Anlage.

Wer sich vorab informieren oder über das Projekt mehr wissen möchte, kann das unter dem Link
https://www.instagram.com/naturlnah?jgshid=MzRIODBiNWFIZA== tun. Auf der Internetseite ist auch die Entwicklung und Entstehung durch den Architekten Björn Wollersheim bildlich dokumentiert worden. Er steht zudem für einen direkten Kontakt zur Verfügung:
Mailadresse: b-wollersheim@t-online.de

Text und Bilder: Maria Althaus