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Bezirksverband Recklinghausen
der Kleingärtner e. V. 

„Kgv. „Arbeit und Freude“ in Oer-Erkenschwick

Zugewanderte Einwohner besichtigen die Kleingartenanlage

Bezirksfachberater Hans-Jürgen Husmann (rechts) zeigte der Gruppe die Kleingartenanlage „Arbeit und Freude“.

Unter dem Motto „Deutsch trifft Essen“ ist am 9. August ein viermonatiges Projekt der Volkshochschule in Oer-Erkenschwick gestartet. In diesem freiwilligen Kursus für Migranten unter der Leitung der pädagogischen Mitarbeiterin Stefanie Steyski stehen über den Erwerb oder die Verbesserung der deutschen Sprache hinaus auch die Themen Lebensmittel, Müllvermeidung und Recycling im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden stammen aus der Ukraine, Eritrea, Iran, Thailand und Ägypten. Zudem finden in der VHS auch Kochkurse mit Rezepten aus der Heimat dieser Menschen statt.
Nun besuchte der Kursus die Kleingartenanlage „Arbeit und Freude“ in Oer-Erkenschwick. Die zirka 25 Teilnehmer wollten eine typisch deutsche Kleingartenanlage mit deren ökologischen und umweltfreundlichen Maßnahmen kennenlernen. Hans-Jürgen Husmann, Bezirksfachberater und Kleingärtner in der Gartenanlage, gab zuerst eine kleine Einführung. Dabei erklärte er, dass zu Zeiten von Corona die Nachfrage nach Kleingärten enorm hoch gewesen sei. Die Menschen wollten raus aus der Wohnung und arbeiteten mit Freude an der frischen Luft. Nun gingen viele Menschen wieder einer geregelten Arbeit nach und hätten deshalb auch weniger Zeit für die Gartenarbeit. Oft verbrächten die Leute ihre knappe Freizeit zum Ausruhen in den Gärten.

Hans-Jürgen Husmann erklärte weiter die Ein Drittel-Regelung im Kleingarten und dass auch viele Gärtner Regentonnen und so weiter auf ihrer Parzelle haben. Danach führte der Fachberater des Bezirksverbands die Gruppe über das gepflegte und naturnahe Areal.
Die auf Ökologie ausgerichtete Kleingartenanlage in Oer-Erkenschwick hat schon viele Umweltpreise und Medaillen gewonnen. Der Bezirksfachberater informierte über den mit Trockenmauern gestalteten Parkplatz, die Streuobstwiese und die Kopfweide. Hier erklärte Stefanie Steyski, die pädagogische Mitarbeiterin der VHS, dass daraus richtige Körbe geflochten werden können. Katharina Löchel unterstützte ihre Kollegin zusätzlich als Deutschdozentin.
Dann führte Husmann die Gäste über die Hauptwege durch die gesamte Gartenanlage. In den Parzellen entdeckten die Kursusteilnehmer die unterschiedlichsten Gemüsepflanzen und Gewächse, die sie teilweise auch aus ihrer Heimat kannten: gestreifte Melonen, Kürbisse, Zucchini und Auberginen, einen Kaki-Baum, Mispelbäume, Senf als Gründüngung, Hochbeete und vieles mehr. Für die Gruppe war diese Führung sehr lehrreich und inspirierend. So mancher Teilnehmer hatte beim Gang vorbei an den Parzellen sicherlich schon eine neue Kochidee.
Alle Sinne wurden an diesem Vormittag angesprochen. Das frische Obst an den Bäumen duftete, Sonnenblumen zeigten ihr schönstes Gesicht und die Dahlien blühten prächtig. Die Besucher durften an den aromatischen Pflanzen aus der Kräuterspirale schnuppern. Beeindruckt war die Gruppe zudem von dem Bienenhaus und den dahinter aufgebauten Bienenkästen.

Die Kleingartenanlage hat auch ein Feuchtbiotop, das von den Gartenfreunden gepflegt wird. Sogar Fische sind in dem Teich.


Im Feuchtbiotop daneben tummelten sich sogar Fische, und eine blühende Seerose war dort zu entdecken. Danach führte der Fachberater die Gruppe zur Freundschaftswiese, wo sich alle Partnerstädte verewigt haben. Zum Schluss zeigte Husmann die unterschiedlichen ober- und unterirdischen Nisthilfen für die Hummeln, Hornissen und Wildbienen.
Die Besucher waren vor der Führung begeistert und ließen ihre Eindrücke im Vereinsheim Revue passieren. Und genau im Moment des Abschieds ergoss sich ein kräftiger Regenschauer. Doch alle blieben dabei trocken.

Text und Bilder: Maria Althaus