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Bezirksverband Kreis Warendorf der Kleingärtner e. V.

Praktischer Obstbaumschnitt: Auf Wissen und Werkzeug kommt es an

So muss die Säge angesetzt werden:
Jan Großebrockhoff (links) beim fachgerechten Schnitt eines Apfelbaums.

Der Bezirksverband Kreis Warendorf der Kleingärtner hat alle interessierten Hobby- und Kleingärtner in die Kleingartenanlage Butterkamp in Beckum zu einer Vorführung im praktischen Obstbaumschnitt eingeladen. Die Veranstaltung lockte zahlreiche Garteninteressierte an, die gespannt darauf waren, vom Fachberater Jan Großebrockhoff wertvolle Tipps und Tricks rund um den Umgang mit Astschere und Säge zu lernen.
Zu Beginn der Vorführung stellte Jan Großebrockhoff den Teilnehmern das notwendige Werkzeug vor, das für einen erfolgreichen Obstbaumschnitt unerlässlich ist. Neben der Rosenschere, die sich ideal für Schnitte von bis zu fingerdicken Ästen eignet, empfahl er die Benutzung einer Astschere für Astdurchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Er riet zudem dazu, möglichst keine Amboss-Schere zu verwenden, da sie dazu neigt, mehr zu quetschen als zu schneiden. Für Äste mit einem Durchmesser von mehr als fünf Zentimetern empfahl der Fachberater die Nutzung einer Astsäge. Zudem wies er darauf hin, dass sowohl Astschere als auch Säge in einer Teleskopausführung erhältlich sind, um den Einsatz einer Leiter in vielen Fällen überflüssig zu machen.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Großebrockhoff betonte, war die Desinfektion der Geräte nach der Benutzung. Dies dient der Verhinderung der Ausbreitung von Pilzkrankheiten, die sonst leicht durch kontaminierte Werkzeuge übertragen werden können.
Während des praktischen Schnitts gab der Fachberater detaillierte Anweisungen, worauf beim Schneiden zu achten ist. Wichtig sei, kurz vor einer Knospe zu schneiden, wobei die Knospe nach außen zeigen sollte. Auch wies er darauf hin, dass bei vorhandenen Wassertrieben nicht alle auf einmal entfernt werden sollten.
Bei übereinander wachsenden Ästen sollte stets der schwächere entfernt werden. Kranke Äste sollten komplett eliminiert und bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden, wobei darauf geachtet werden sollte, keine Stummel stehen zu lassen. Für stärkere Äste empfahl Großebrockhoff, diese vorab von unten anzusägen, um ein unkontrolliertes Einreißen der Rinde zu verhindern.
Beim Herausziehen der Äste sollte darauf geachtet werden, dies immer von innen nach außen zu tun, um andere Zweige nicht zu verletzen. Abschließend klärte der Fachberater darüber auf, dass gemäß aktueller Lehrmeinung kein Wundverschlussmittel eingesetzt werden sollte, da die Verwendung die Ansiedlung von Pilzkrankheiten fördern könne.
Zusätzlich zu den fachlichen Aspekten stand Jan Großebrockhoff den Teilnehmern Rede und Antwort zu Fragen bezüglich Pilzkrankheiten, Schadinsektenbefall und den entsprechenden Gegenmaßnahmen.
Die Vorführung im praktischen Obstbaumschnitt erwies sich als äußerst lehrreich und informativ für die Teilnehmer, die nun mit neuem Wissen und praktischen Fertigkeiten ihre eigenen Obstbäume pflegen können.

Text und Foto: Rolf Rosendahl, Vorsitzender