Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation
zurück zur vorherigen Seite

Bezirksverband Recklinghausen der Kleingärtner e. V. 

Kgv. „Jungfernheide“

Ältester Kleingartenverein der Stadt feiert sein 100-Jähriges

Feiern im Zeichen der 100: (v.l.) Christiane Werner, Manfred Bednorz, Bezirksverbandsvorsitzender Werner Placzek, Landesverbandsvorsitzender Rolf Rosendahl, Bürgermeisterkandidatin Anja-Christina Rex
und Bezirksverbandsfachberater Hans-Jürgen Husmann.
Die Tanzgruppe „Come together“
hatte einen gefeierten Auftritt.

Der Kleingartenverein „Jungfernheide" ist 100 Jahre alt geworden. Das wurde groß gefeiert. Es handelt sich um den ältesten Kleingartenverein in Recklinghausen.
Rolf Rosendahl, der Vorsitzende des Landesverbandes Westfalen und Lippe mit Sitz in Lünen, Bürgermeister Christoph Tesche, die Bürgermeisterkandidaten zweier Parteien, der Vorstand des Bezirksverbands Recklinghausen der Kleingärtner, dessen Geschäftsstelle in dieser Gartenanlage beheimatet ist, sowie viele Kleingartenvereine nahmen an der besonderen Feier teil.
Der Vereinsvorstand und der Festausschuss des Kgv. „Jungfernheide" hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um ein grandioses Fest zu präsentieren. Und das haben sie auch geschafft. Beim offiziellen Empfang am Vormittag übernahm Beisitzer Sven Stammer die Moderation und berichtete einleitend über historische Ereignisse aus dem Jahr 1925. Er hatte gemeinsam mit der Vorstandskollegin Yvonne Kosien und dem Kassierer Kai Walkling den überwiegenden Teil der Organisation für die Feier übernommen.

Fotoshooting dem Travestie-Star: (v.l.) der Vereinsvorsitzende Klaus Nowacki,
Cornelia Sparks, Manfred Bednorz und Burkhard Boer.

Die integrative Tanzgruppe „Come together“ sorgte als Programmpunkt zwischendurch mit ihren flotten Tänzen für Begeisterungsrufe des Publikums im Saal. Die Tanzlehrerin Kirsten Maßnick trainiert seit mehr als zehn Jahren mit den Kindern die verschiedenen Tänze ein. Die Gruppe durfte nicht ohne Zugaben von der Tanzfläche abtreten.
Der Vereinsvorsitzende Klaus Nowacki berichtete von den Anfängen des Vereins bis heute. Er nannte dabei Zahlen und Fakten. Damals waren sie kurz nach dem ersten Weltkrieg als Gartenbau- und Kleintierzuchtverein gestartet. So wurde die Fläche, das damals wertlose Ödland und Senkungsgebiet namens „Jungfernheide", im Jahr 1925 unter Mithilfe des Tiefbaudirektors Josef Jöhring von der Stadt Recklinghausen für fünf Jahre pachtfrei zur Verfügung gestellt. Klaus Nowacki berichtete von bewegten Zeiten, etwa den 18 Bombeneinschlägen im zweiten Weltkrieg. Er konnte aber auch viel Positives aus der Vergangenheit bekannt geben. Dazu zählten zum Beispiel die Erweiterungen des Geländes von 2,8 auf insgesamt 5 Hektar mit heute insgesamt 110 Gärten. 1953 erfolgten die Grundsteinlegung und die Einweihung des heutigen Vereinsheims.
42 Jahre, bis 2017, hat das Vereinsheim als Gaststätte gedient. Nowacki konnte von zahlreichen Festen dort mit den spaßigen Auftritten der „Blues Brothers", von „Tina Turner“, den „Village People“ oder „Cindy aus Marzahn“ erzählen. Der Zusammenhalt war besonders. Der Vorsitzende erwähnte den Chor „Jungfernheider Lärchen" und die 1930 gegründete Frauengruppe, die bei „Blumen Risse" alljährlich in der Adventszeit Waffeln buk. Dabei kamen im Lauf der Jahre 10.000 Euro zusammen, die an soziale Einrichtungen gespendet wurden. 2015 war dies alles vorbei. Etwas wehmütig merkte Klaus Nowacki an, dass sich die Zeiten ändern und er darauf hoffe, dass mit neuen Ideen und Aufgaben das Vereinsleben wieder bereichert werden könne. Dies wünsche er sich für die Zukunft.

Bürgermeister Christoph Tesche gratulierte dem Verein ebenfalls zum besonderen Geburtstag. Er bestätigte, dass er damals die Feier mit dem Showhöhepunkt der „Blues Brothers" miterlebt und mitgefeiert hat. Der Bürgermeister betonte, dass die Kleingartenvereine einen großen Stellenwert in Rat, Verwaltung und bei ihm persönlich haben. Dies habe er schon eine Woche zuvor, beim Jubiläum 70 Jahre „Bergmannssonne", so gesagt. Und das bleibe auch so. Der Landesverbandsvorsitzende und der Bezirksverbandsvorsitzende beendeten mit kurzen Reden den offiziellen Teil des Festes.

Vor dem Vereinsheim ging es nahtlos weiter. Den ganzen Tag bis in die Nacht hinein wurde ausgiebig gefeiert. Der Grubenwehrchor „Bergwerk Haardt" aus Oer-Erkenschwick sang vor dem Vereinsheim allseits bekannte Lieder. Auf dem Spielplatz waren für die Kinder Edelsteine im Sandkasten versteckt. Der Luftballonkünstler Wim Wolke unterhielt mit phantasievollen Kreationen. Eine große Hüpfburg sorgte für Spaß bei den Kindern. Zusätzlich wurden frisches Popcorn, diverse Spiele, ein Pavillon zum Bildermalen und ein Schminkstand angeboten.

Für das leibliche Wohl war den ganzen Tag über bestens gesorgt. Eine Ecke mit Spielautomaten vom Verein „Flipper Eck“, ein Kickertisch und eine Fotobox boten Unterhaltung. Die große Verlosung mit vielen für den Garten nützlichen Preisen sah viele Teilnehmer. Die Tombola enthielt Preise wie eine Hängekorbschaukel, Obstbäume, Nistkästen, Insektenhotels, Grillkörbe, Sonnenschirme und vieles mehr. DJane "Sunny" übernahm gemeinsam mit Yvonne Kosien die Übergabe der Preise an die Gewinner.

Ein weiterer Glanzpunkt des Abends war der Auftritt des Travestie-Künstlers „Cornelia Sparks". Mit frechen Mundwerk und Gesang unterhielt er das Publikum. Es gab viel Beifall. Anschließend stand der Travestie-Star in seinem schillernden Gewand noch für ein gemeinsames Fotoshooting zur Verfügung.
Die Gäste bleiben bis in die Nacht und standen am Getränkewagen oder saßen draußen und genossen die herrliche Abendluft. Im Vereinsheim legte „Sunny" flotte Musik zum Tanz auf. Und eigentlich sollte dieses Fest an diesem Samstag nie enden. Ein runder Geburtstag, der sicherlich lange in Erinnerung bleiben dürfte. Auf die nächsten 100 Jahre.

Text und Bilder: Maria Althaus