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Stadtverband Bochum der Kleingärtner e. V. 

Kgv. "Friedlicher Nachbar Bochum-Gerthe"

8,4 kg schwere Kohlrabi?
Das kann jeder Gärtner!

Im Sommer geht jedem Gartenbesitzer das Herz auf, wenn er schönes und leckeres Gemüse erntet.
Das war auch das Ziel meiner Familie in unserem Garten des Kgv. „Friedlicher Nachbar“ in Bochum-Gerthe. Wir ernteten dieses Jahr einen 8,4 kg schweren Kohlrabi!
Wir sind nicht nur auf die Größe stolz, sondern auch darauf, wie er so groß geworden ist.
Heutzutage verwenden noch immer viele Gartenbesitzer Chemikalien und Pestizide, in der Hoffnung, große und gute Erträge zu erzielen. Die Folgen dieser Einsätze sind leider den meisten Menschen nicht bewusst.
Es ist ein Kreislauf der Natur, der von vielen Gartenbesitzern zerstört wird. Sie lassen nicht nur Tiere sterben, sondern zerstören einen ganzen Teil der Natur.
Durch die Anwendung von Chemikalien und Pestiziden werden Insekten, Schnecken, Regenwürmer und noch viele andere Tiere getötet. Jedes dieser Tiere, welches damit vernichtet wird, hat aber einen positiven Nutzen und ist fester Bestandteil unserer Natur.
Auch wir haben uns oft über weggefressene Pflanzen geärgert. Die Tiere wissen nicht, welche Pflanzen sie uns wegfressen dürfen und welche nicht. Es ist ihr natürlicher Instinkt, unsere Pflanzen als Futterquelle zu betrachten, doch Chemikalien oder Pestizide einzusetzen, ist keine Lösung.
Wir haben einen Weg gefunden! Als Tier- und Gartenbesitzer wissen wir: Jedes Tier, nicht nur unser Hund, hat ein Recht auf Leben.
Wir verzichten ebenfalls, auch unserem Hund zuliebe, auf Pflanzendünger. Das Einzige, was unsere Pflanzen bekommen: Urgesteinsmehl. Dieses schadet als Nährstoff keinem einzigen Tier und enthält ausschließlich Mineralien, die sowohl für den Boden als auch für die Pflanzen wertvoll sind.
Außerdem achten wir sehr auf Mischkultur. Direkt neben unseren Kohlrabis wachsen Erbsen, welche sehr gute Nachbarn sind. Zwiebeln dagegen gehören zu den schlechten Nachbarn von Kohlrabi. Sie wurzeln in einem anderen Beet - mit großem Erfolg.
Und nicht zuletzt setzen wir auf Kräuterstreifen am Rand unserer Beete. Kräuter halten Schnecken von Gemüsepflanzen fern. Sie lieben Kräuter, sammeln sich hier und treten hierdurch oft gar nicht erst den Weg zum Gemüse an. Bekannte Küchenkräuter ziehen durch zahlreiche Blüten und Eigengeruch Bienen, Hummeln und andere Nützlinge an.
Wir sind uns sicher, dass wir ohne die vielen Insekten nicht so gute Erträge hätten.
Unser Kohlrabi der Sorte Superschmelz ist nicht nur groß und lecker, sondern gerade ein Beweis dafür, wie ein Auskommen ohne Chemie möglich ist. Es erfordert viel Vertrauen in die Natur, in die wir nicht mit Gewalt eingreifen dürfen.
Es ist schön, als Naturfreund im Winter Vögel zu füttern, wenn sie kein Futter finden, aber handeln Sie im Sommer auch umwelt- und naturbewusst! Durch Schneckenkorn und andere Chemikalien schaden wir Tieren, die Teil unserer Natur und damit Teil unseres Kreislaufs sind. Es sterben nicht nur Schnecken daran, sondern auch die Tiere, die sich von Schnecken ernähren oder selbst Schneckenkorn fressen, wie z.B. Igel, Vögel oder sogar Hunde. Probieren Sie es doch mit Currykraut, Lavendel, Salbei und weiteren Kräutern als Schneckenbarriere. Die Vögel und andere Tiere werden es Ihnen danken, und Ihr Gemüse wird hervorragend wachsen. Denken Sie an das Aussterben der vielen Tierarten. Nutzen auch Sie Ihren Garten zum Erhalt der Tierarten: Unsere Tiere und Pflanzen sind das Herz der Natur.

Text: Miriam Walenzus
Ulrich Harms, stellv. Vorsitzender

Ganz ohne Chemie: Der 8,4-Kilo-Kohlrabi der Familie Walenzus im Kgv. "Friedlicher Nachbar"